Prag, 2041. Alle Menschen haben ein verfassungsmässiges Recht auf ein vollständiges Leben. Nicht-natürliche Todesfälle können rückgängig gemacht werden, sofern das Gedächtnis regelmässig gesichert wurde. Weil ein Mordopfer nicht wiederbelebt werden kann, beginnt Detective Trochinowska zu ermitteln. Ein fesselnder futuristischer Krimi, der beispielhaft ist für die neue Welle des mitteleuropäischen Genrekinos – und der das ewige Leben in Frage stellt.

Das menschliche Dasein wirft unweigerlich die Frage nach der eigenen Unsterblichkeit auf – und wie diese konkret aussehen würde. Der Topos wird eingebettet in eine nahe Zukunft, in der das Recht auf ein langes Leben gesetzlich festgeschrieben ist. Restore Point erschafft dabei keine unrealistische Welt, sondern greift das Thema auf eine Weise auf, die eine klare Verortung in der Erzählung nahelegt: Der Film zeichnet eine beeindruckend glaubwürdige Gesellschaft in einem klar definierten Prag, das nie von seinen Wurzeln am Ufer der Moldau gelöst wird.

Die tschechische Science-Fiction- Tradition blüht neu auf im ersten Spielfilm des in Prag ansässigen Regisseurs Robert Hloz. Nach mehreren Kurzfilmen, darunter Transient Consciousness, in dem er technologische Mittel zur Bewältigung von Traumata nach sexuellen Übergriffen entwarf, erforscht er weiterhin die Beziehung der Gesellschaft zur Technologie in diesem ehrgeizigen Spielfilm, der hohen Ansprüchen gerecht wird.