Wenn es in Rom regnet, strömt aus den Gullys ein dichter Dampf, dessen Ursprung und Zusammensetzung unbekannt sind. Parallel dazu häufen sich Gewalttaten in der Stadt. Haben die beiden Ereignisse miteinander zu tun? Vor diesem Hintergrund versucht die Familie Morel, sich nach einer vermeidbaren Familientragödie wieder aufzubauen und ein neues Gleichgewicht zu finden. Die Spannungen auf der Strasse spiegeln die Spannungen im Haushalt wider, welche stetig zunehmen.

Piove mutiert schleichend vom Drama zum Horrorfilm – einer gewöhnlichen Familie folgend, die in einem brutalen Stadtklima intime Spannungen aushalten muss. Bebildert wird dies anhand einer Leinwandgrösse, die alles in den Schatten stellt: Rom. Die ewige Stadt unterstreicht die düstere Atmosphäre durch Wohngebiete, die weit entfernt von den schicken Vorstädten liegen, unterlegt mit einem Soundtrack, der den Takt eines langsamen Abstiegs in die Hölle vorgibt.

Paolo Strippoli wurde 1993 in Corato in Apulien geboren. Er machte seinen Abschluss in Regie an der Nationalen Filmschule CSC in Rom, nachdem er einen Abschluss in Kunst und Theaterwissenschaften an der Universität La Sapienza erworben hatte. Er verschreibt sich dem neuen italienischen Horrorkino. Sein Debüt gab er 2020 mit der Co-Regie seines ersten Spielfilms, A Classic Horror Story. Piove ist sein zweiter Spielfilm, aber der erste in Alleinregie.