Anlässlich seiner fünften Zusammenarbeit mit dem NIFFF forderte das CAN zwei Künstler auf, sich mit dem Found-Footage-Film zu beschäftigen. 

 

Das zurzeit populäre und kommerziell erfolgreiche Genre scheint auf den ersten Blick sehr weit entfernt von seinen expirementellen Wurzeln, die aus der künstlerischen Avant-Garde stammen. Aber die aktuelle Form des Found Footage folgt im Rahmen des fantastischen Genres der gleichen Logik, die darin besteht, die Grenzen der Fiktion auszuweiten und zu verwischen. Auch der Rückgriff auf filmische Primitivität ist ein Kind der Avant-Garde.

 

Die Frage der Fiktion des eigentlich Realen gemäss dem ethnologischen Register wird einer der Ansatzpunkte der beiden Künstler sein, die Verbindungen suchen zwischen dem Found Footage und dem Begriff Exotik, welcher auf Traumwelten und verstärkte Empfindungen verweist. Indem sie sich für das Phänomen des aktuellen Found Footage interessieren, das hungrig sein wildes « Anderes » im Internet verspeist, oder auch indem sie versuchen, die Fantasmen und Fantome des Mediums selbst zu überdenken, präsentieren Julia Perazzini und Valerio Scamuffa eine ausgeweitete Konferenz, die auch von persönlichen Erfahrungen in der Fremde rund um die Globalisierung des Genres inspiriert ist. 

 

In Zusammenarbeit mit Marie Villemin und Marie Léa Zwahlen