Der Film

In einem von Korruption und Ungleichheit beherrschten Fantasie-Indonesien muss der junge Sancaka zusehen, wie sein Vater bei einem Arbeiteraufstand stirbt. In einem Anfall von Wut und Trauer wird Sancaka vom Blitz getroffen, löst eine Explosion aus und fällt ins Koma. Einige Jahre später streift er durch die Strassen von Jakarta und versucht, möglichst nicht aufzufallen. Erst als der schreckliche Ganglord Pengkor plant, mit seiner Waisenarmee sämtliche Reisvorräte des Landes zu vergiften, entschliesst sich Sancaka, seine Gabe zu nutzen und das Kostüm von Gundala überzustreifen.

Neben dieser Origin Story können sich alle westlichen Superhelden-Reboots der letzten Jahre warm anziehen. Anwars seit jeher dynamischer Regiestil sublimiert die Kampfchoreografien des berühmten Cecep Arif Rahman (THE RAID 2, JOHN WICK 3). GUNDALA ist nicht nur eine hervorragende Adaption der von Harya Suraminata geschaffenen Comicfigur, sondern auch derjenige Film, der die Geburtsstunde des BumiLangit Cinematic Universe markiert, des indonesischen Äquivalents der MCU. Halt Dich fest, Hollywood!

Der Regisseur

Joko Anwar studierte Luft- und Raumfahrttechnik, war aber schon als Kind ein Filmfan: Er wuchs mit Horror- und Kung-Fu-Filmen auf und wurde nach seinem Diplom Filmjournalist. Bis eine Regisseurin, die er interviewte, ihm anbot, am Drehbuch von ARISAN! (2003) mitzuschreiben. Danach führte er selbst Regie und machte etwa auf sich aufmerksam mit DEAD TIME: KALA (2007), THE FORBIDDEN DOOR (2009), und SATAN’S SLAVES (2018) – die alle drei am NIFFF liefen, und ihm die Bezeichnung «Wunderkind des indonesischen Kinos» einbrachten.

Ausgewählte Filmografie

2005 – JANJI JONI